Kaktusfeige

Kaktusfeige – eine auf Sardinien wild wachsende Delikatesse

Kaktusfeige

Die Frucht des bis zu vier Meter hoch werdenden Opuntienkaktus ist eine wahre Delikatesse.

Ursprünglich stammt der Kaktus aus dem tropischen Südamerika. Im 16. Jahrhundert ist er von den spanischen Seefahrern in Europa eingeführt worden.
Heute ist er im gesamten Mittelmeerraum und so auch in Sardinien weit verbreitet. Auf dieser Insel wächst er in Küstengebieten und bis zu niederen Gebirgslagen wild, wird aber auch als undurchdringliche Hecke gerne verwendet.

Seine Blätter sind groß und halbrund, die gänseeigroßen, ovalen Früchte haben eine gelbe, orangene oder rotviolette Schale. Am besten schmecken die mit leicht gelb-orangener Schale.
Doch Vorsicht ist geboten: selbst die Fruchtschalen haben auf ihren warzenartigen Erhebungen viele tückische, weiße, feine Stacheln.
Die Frucht sollte am besten mit einem Handschuh oder einem eigens an der Spitze trichterförmig zugeschnittenen Schilfrohr abgedreht werden. Danach wird sie mit einem Büschel wildwachsender Kretische Zistrosen oder Schmalbrättige Steinlinden abgebürstet. Deren Blätter sind leicht klebrig, so dass sie eine gute Funktion ausüben. Dennoch werden anhängliche Stacheln weiterhin an der Schale verankert sein, daher sollte die Frucht vorsichtig nur mit Daumen und Zeigefinger gehalten werden.
Mit einem sauberen Messer werden die jeweiligen Enden weggeschnitten und ein Querschnitt durchgeführt. Auf diese Art kommt man an das je nach Reife grün, gelb oder rote Fruchtfleisch. Die hellgelben Früchte sind wohl die leckersten.

Sie sind reich an Calcium sowie den Vitaminen B und C. Der Geschmack entfaltet sich am besten gekühlt, ist süß-säuerlich und erinnert an eine Mischung aus Birne und Melone. Die zahlreichen Samen werden mitgegessen. Man sollte den Genuss allerdings auf etwa zehn Stück pro Tag beschränken.