Murales – Wandmalereien oder Erzählungen? Zweifelsfrei Kunst!

Als Murales werden künstlerische Bemalungen, zumeist mit der Fresko-Technik, von Außenwänden und Mauern bezeichnet.

Die Kunstrichtung Muralismo entstand in den 1920er Jahren in Mexiko. Sie befasste sich vornehmlich mit nationalen, sozialkritischen und historischen Inhalten.

In Sardinien sind Murales erstmals im Bergdorf Orgosolo Ende der 1960er Jahre entstanden. In diesen Wandmalereien haben vornehmlich aktuelle politische und soziale Themen Ausdruck gefunden. Typische Elemente dieser Kunstform in Orgosolo sind ausdrucksstarke Gesichter, große Hände, Dreidimensionalität und leuchtende Farben.

In San Sperate wurde die Idee im Jahr 1968 vom Künstler Pinuccio Sciola aufgegriffen. Mit Hilfe der gesamten Bevölkerung und Künstlern aus aller Welt wurden die aus Lehm bestehenden Hauswände mit Kalk weiß getüncht und bemalt. Die behandelten Themengruppen stammen vornehmlich aus der landwirtschaftlichen Traditionswelt. Das Projekt wird heute noch weitergeführt. Mittlerweile ist San Sperate ein lebendes Freilichtkunstmuseum geworden.

Viele weitere Ortschaften Sardiniens haben sich diese Inspiration zu eigen gemacht und die ansonsten eher unästhetische Dorf-Architektur durch Kunstausdrücke deutlich aufgewertet. Schöne Beispiele hierfür sind: Tinnura, Fonni, Serramanna, San Gavino, Montresta, Suni und Palau.