Der touristisch unbekanntere Westen von Sardinien verbirgt malerische, landschaftlich und geschichtlich sehr reizvolle Gegenden.
Das nur 5 km von der Küste entfernt gelegene Dorf Tresnuraghes, das vom sardischen übersetzt drei Nuraghen bedeutet und auf die ehemals unweit vom heutigen Ort stehenden Steinbauten anspielt, befindet sich auf der Planargia Hochebene. Tresnuraghes wurde im Mittelalter von ehemaligen Küstenbewohnern gegründet, die sich von den stetigen Sarazenenüberfällen in das Hinterland flüchteten.
Zum Schutz vor den Piratenüberfällen seitens der Sarazenen wurden von den Spaniern vor allem ab dem Jahr 1587 zahlreiche Wachtürme entlang der Küsten erbaut. Sie sind heute noch auf der gesamten Insel zu sehen. Etwa 70 dieser bis zu 17 m hohen Türme umrunden Sardiniens Küsten und stehen untereinander in Sichtkontakt, nunmehr als historische Monumente erfasst.
Der Nachbarort Magomadas ist in den Sommermonaten Haltestelle der historischen Schmalspurbahn Trenino Verde. Diese verkehrt tageweise zwischen Macomer und Bosa.
Von Tresnuraghes und Magomadas aus erreicht man die hübschen Badebuchten von Marina di Magomadas und Porto Alabe.
Sehr schön ist ferner ein Ausflug zum Ort Flussio, bekannt für seine Flechtwerkkunst sowie die Produktion des berühmten Weines Malvasia, der hier die Landschaften prägt.
Der Nachbarort Tinnura lädt mit seinen vielen thematischen Wandmalereien, Murales genannt, zu einem wunderbaren Streifzug durch die vornehmlich landwirtschaftlich geprägten Zeiten von Sardinien ein. Detailgetreue Darstellungen in Originalgröße lassen diese phantasievoll aufleben.
Auch der malerische, romantische Küstenort Bosa ist von Tresnuraghes aus in nächster Nähe. Der einzig befahrbare Fluss von Sardinien, Temo, die mittelalterliche Burgruine und die verträumten, verwinkelten Gassen machen Bosa zu einem beliebten Urlaubsziel mit romantischem Flair. Nebst ganzjährig geöffneten Restaurants, Geschäften, lauschigen Badebuchten und optimalen Ausflugsmöglichkeiten bietet das Städtchen eine ausgesprochene Besonderheit: in den Bergen zwischen Bosa und Alghero leben die vom Aussterben bedrohten Gänsegeier. Geführte Wandertouren in ihren Lebensbereich werden angeboten und mit etwas Glück kann man die beeindruckenden Vögel mit ihren bis zu zwei Metern Spannweite über den Wipfeln erspähen.